File:Die Nationen und ihre Philosophie 142.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(VI. Der Geist der Nationen im Krieg und im Frieden.)
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jemals kommen soll. Gewiß fehlt es in England nicht an Bestrebungen der Wohltätigkeit und der Gemeinnützigkeit, aber sie liegen außerhalb des gewöhnlichen Lebens und daher auch außerhalb der herrschenden Philosophie. Von dieser hat man zuweilen behauptet, sie nähere sich zusehends allmählich einem Übergang vom Egoismus zum Altruismus. Und gewiß ist, wie anderwärts, so auch in England der Begriff und namentlich das Wort Altruismus importiert worden. Aber weder er noch die ihm verwandte, auf dem Boden der englischen Psychologie erwachsene Sympathiemoral hat in der tonangebenden Philosophie dieses Landes Wurzel geschlagen. Hier geht die gerade Linie von Locke über Bentham zu Herbert Spencer oder, wie ich es oben ausgedrückt habe, vom egoistischen Utilitarismus zum utilitarischen Egoismus. Jener entbehrt nicht der altruistischen Zwecke, aber er gründet sie auf egoistische Motive. Dieser stellt das Nützliche in den Dienst des Ich. Ein sprechenderes Zeugnis dafür kann es nicht geben als das Wort Herbert Spencers: „Man versus the State!“
Es würde schwer sein, diesem Versuch, ein kurzes Bild des Charakters fremder Nationen und ihres Reflexes in ihrer Philosophie zu entwerfen, ein ähnliches des deutschen Wesens an die Seite zu stellen. Wir Deutsche sind, als Staat und demnach als einheitliche Nation betrachtet, die jüngste unter den größeren Nationen der Welt. Mag es sein, daß dereinst in Jahrtausenden das Intervall zwischen dem Untergang des alten römischen Reichs deutscher Nation, das schon in seinem Namen zeigt, daß es eigentlich keine Nation gewesen ist, und dem neuen Deutschen Reich als eine kurze Spanne Zeit erscheint, für uns ist dieses Reich ein völlig neues, nie dagewesenes, für uns und demzufolge auch für die übrigen Völker der Welt, die sich, wie dieser Krieg gezeigt hat, oft Vorstellungen von

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