File:Die Nationen und ihre Philosophie 135.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(VI. Der Geist der Nationen im Krieg und im Frieden.)
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stehen aber zwei Bedingungen, die dieser Macht nicht nur ihre tatsächlichen Grundlagen geben, sondern die auch den Geist des Briten mit der Überzeugung erfüllen, daß sie unvergänglich sein müsse. Die eine dieser Bedingungen ist die insulare Lage Englands, die andere liegt in dem durch seine Industrie und mehr noch durch seine Seeherrschaft und seinen Kolonialbesitz vermittelten Reichtum. Die Zeiten, da französische Heere in England landeten, sind längst vergessen. Seit Jahrhunderten macht der Schutz durch die Flotte, wenigstens bei den bisherigen Kriegsmitteln, eine Landung fremder Heere auf englischem Boden unmöglich. Schwerer wiegt noch das Zweite. Durch seinen weltumspannenden Wirtschaftsverkehr ist England zum reichsten Lande und damit zum Bankier der Welt geworden. Es beherrscht den Weltmarkt, den Wirtschaftsverkehr, den telegraphischen Nachrichtendienst, endlich die Zeitungspresse nicht nur im eigenen, sondern auch in vielen auswärtigen Ländern. Diese Sicherheit gegen außen und dieser reiche Besitz sind es, die unverkennbar zum Teil den Charakter des heutigen Engländers herangebildet haben. Mitgewirkt hat dabei wohl auch im dunkeln Hintergrund geschichtlicher Erinnerungen jene Idee vom „auserwählten Volk Gottes“, die schon das Puritanertum vom religiösen auf das politische Gebiet übertrug. Alle diese Verhältnisse haben schließlich England zu einer satten Nation gemacht. Mögen seine Staatsmänner einer Erweiterung seines Besitzes und einer Steigerung seiner Macht keineswegs abhold sein und der Bürger Englands solchen Zuwachs als nützlich und erfreulich empfinden, sein Wohlbefinden wird dadurch nicht wesentlich berührt. Er fühlt sich geborgen auf seiner Insel, gesättigt von dem, was er hat. Freilich gilt das nur für den besitzenden Engländer, und in dieser englischen Gesellschaft regen sich allmählich auch die Besitzlosen und Unzufriedenen, die da meinen, bei der

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