File:Die Nationen und ihre Philosophie 134.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(VI. Der Geist der Nationen im Krieg und im Frieden.)
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Piratenschiffe über das Weltmeer führten, sehen anders aus, anders auch in den Bildern, die uns das Lustspiel Alt-Englands vom Tun und Treiben der Menschen entwirft. Und wie erfüllt von Leidenschaft, von Verrat und Gewalt ist vollends der Kampf der englischen Großen der vorangegangenen Zeiten, wie sie Shakespeare in den Königsdramen geschildert hat! Aber das heutige England ist nicht mehr das aufstrebende Land, das von den Zeiten der Königin Elisabeth und Cromwells an seine Macht zur See weiter und weiter ausdehnte, bis es die unbestrittene Herrschaft über das Meer und schließlich über die Welt selbst gewann. Es hat nacheinander Spanien, Frankreich und Holland aus vielen ihrer kolonialen Besitzungen verdrängt. Es gebietet fast über alle Meerengen und dadurch fast über den gesamten Handel der Welt. Die kolonialen Unternehmungen anderer Staaten stehen unter seiner Kontrolle, und es beansprucht nicht bloß das Recht über die Länder, die es tatsächlich besitzt, sondern auch über solche, die es nicht besitzt, falls nur deren Erwerbung in der Zukunft nützlich erscheinen könnte. „Wir haben“, sagte gelegentlich der liberale Lord Rosebery im Parlament, „nicht bloß das in Betracht zu ziehen, was wir jetzt gebrauchen, sondern auch das, was wir in Zukunft gebrauchen werden!“ Kann man den Anspruch auf die Weltherrschaft offener ausdrücken, als es in diesen Worten geschehen ist? Es ist das Recht der Okkupation herrenlosen Gutes, aber beschränkt auf England; und es ist begreiflich genug, daß dieses Prinzip, wo es dem so bevorrechteten Staat nützlich scheint, auch auf die Okkupation anderer Länder übergreifen kann, die nicht herrenlos sind. Das vergangene Jahrhundert noch hat zwei flagrante Beispiele dieser Art erlebt: zu Anfang die Beschießung Kopenhagens und die Wegnahme der dänischen Flotte, zu Ende den Burenkrieg.
Im Hintergründe dieser Weltherrschaft Englands

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