File:Die Nationen und ihre Philosophie 128.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(VI. Der Geist der Nationen im Krieg und im Frieden.)
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seit die Geschichte die Nation als eine aus dem Gemisch iberischer, keltischer, germanischer Stämme und italischer Einwanderer entstandene nationale Einheit nachzuweisen vermag, die Güter, die er vor andern erstrebt. Sie bilden neben der Liebe der Frauen, die aber selbst wieder durch den Vorrang erworben wird, den der einzelne im Krieg wie in dem oft zu blutigem Ernst gesteigerten Kampfspiel erringt, bereits das Hauptthema des altfranzösischen Ritterromans; und von Frankreich aus hat sich die ritterliche Sitte über alle Länder Europas verbreitet, lange bevor die französische Sprache zur Weltsprache wurde. Sich auszuzeichnen vor andern, dieser Trieb lebt heute noch in jedem Franzosen. Das bekannte Wort „jeder Soldat trägt den Marschallstab im Tornister“ verbindet mit diesem zur höchsten Leistung anfeuernden Reiz noch die weitere Bedeutung, daß die höchste Ehre jedem zugänglich ist. Dieser Wetteifer um die Gewinnung von Ehre und Ruhm erstreckt sich aber über alle Lebensverhältnisse, nicht bloß über den militärischen Beruf, über Industrie, Handwerk und Handel, wo er in der diesen Berufsformen von selbst innewohnenden wirtschaftlichen Konkurrenz seine natürliche Basis hat, sondern vor allem auch über die geistigen Leistungen und die entsprechenden Berufe des Künstlers, des Lehrers, des Beamten, des Advokaten usw. Von der Volksschule bis herauf zur Universität und zur Akademie der Wissenschaften beherrscht der „Concours“, der durch irgendwelche Leistungen, manchmal wohl auch durch die Empfehlung einflußreicher Persönlichkeiten unterstützte Wettbewerb um die vakante Stelle das Emporkommen des einzelnen. Die Pariser Akademie schreibt alljährlich mehr Preise für die Lösung wissenschaftlicher Aufgaben aus als alle andern Akademien der Welt zusammengenommen. Daß ein Schwurgericht einen notorischen Verbrecher und namentlich eine Verbrecherin infolge der glänzenden Rede des Verteidigers freisprechen kann, scheint

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