File:Die Nationen und ihre Philosophie 127.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(VI. Der Geist der Nationen im Krieg und im Frieden.)
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und patriotischen Versammlungen gesungen. Ernst Moritz Arndts Lied vom deutschen Vaterland, mit der leider nur ungenügend beantworteten Frage, galt jahrzehntelang als das deutsche Nationallied — ein sprechendes Zeugnis der Ratlosigkeit und doch auch zugleich der beginnenden Einheit unseres nationalen Bewußtseins. Dann kam, als die Zeit der Erfüllung herannahte, Hoffmanns „Deutschland, Deutschland über alles“. Das erste dieser Lieder wird nie mehr, das zweite immer noch von unseren Kriegern gesungen. Ein Lied aber, das jeder kennt und jeder singt, ist die „Wacht am Rhein“. Die ältere wie die neuere patriotische Dichtung hat Besseres hervorgebracht, unsere Wacht steht nicht mehr am Rhein, sondern an den Vogesen und an der Mosel, und der kleine französische Zwischenfall, aus dessen Anlaß es im Jahre 1846 entstand, ist längst vergessen. Auch ist es sicherlich nicht allein die vortreffliche Komposition, die es seit seiner fast zufälligen Wiederentdeckung im Jahre 1870 am Leben erhalten hat, und der es seine Macht über das Herz des Soldaten verdankt, sondern der schlichte Inhalt selbst, wie ihn die Schlußzeile in die Worte zusammenfaßt: „Fest steht und treu die Wacht am Rhein“! Festigkeit und Treue, das sind die Eigenschaften, die dem Deutschen am höchsten stehen, oder, um es in einem einzigen Wort auszudrücken, die Pflicht. Es ist die Pflichttreue, die der Deutsche aus dem friedlichen Beruf hinüberträgt in den Krieg, wo sie ihm zur höchsten aller Pflichten wird, zur Pflicht der Hingabe für das Vaterland.
Was das Kriegslied in wenigen Worten ausspricht, das tritt uns nun in der Geschichte der Nationen, in ihrem täglichen Leben und endlich, in Begriffe gefaßt und von Versuchen wissenschaftlicher Begründung umrahmtem der Philosophie der einzelnen Länder überall entgegen. Ehre und Ruhm sind für den Franzosen,

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