File:Die Nationen und ihre Philosophie 103.JPG

From Wikimedia Commons, the free media repository
Jump to navigation Jump to search

Original file (3,460 × 5,191 pixels, file size: 12.93 MB, MIME type: image/jpeg)

Captions

Captions

Add a one-line explanation of what this file represents

Summary

[edit]
Description
Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
Date
Source Own work
Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


vorherige Seite - Seite 103 - nächste Seite


TEXT


(V. Der deutsche Idealismus.)
-------------------------------------------------------------------------------
einanderfolge wie in ihren Wechselwirkungen darstellt, bildet daher das geschichtliche Leben die Grundlage für das Verständnis auch jener Schöpfungen des menschlichen Geistes, die aus den einzelnen Volksgemeinschaften entstehen, dabei aber allgemein menschliche Werte sind, die das Volk, das sie geschaffen, überdauern oder, wo sie überholt sind, in den aus ihnen hervorgegangenen Entwicklungen fortwirken. Das sind die Gebiete, die Hegel wegen dieser ihrer bleibenden Bedeutung als die des „absoluten Geistes“ dem objektiven Willen gegenüberstellt. Wie dieser dem subjektiven nicht vorausgeht, aber ihn einschließt, so sind die Schöpfungen des absoluten Geistes in ihrer Entstehung niemals unabhängig von den Volksgeistern zu denken, deren Eigenart auch in ihnen sich ausprägt. Dennoch sind sie es, die mehr als alle andern zu einem Gemeinbesitz der Menschheit werden, der den geistigen Zusammenhang der Zeitalter, wie er in der Geschichte sich ausspricht, vermittelt. Wie sonst noch da und dort, so hat freilich besonders hier die Begriffsschablone der Hegelschen Dialektik die durch die Sache selbst geforderte Betrachtung geschädigt. Wenn er Kunst, Religion und Philosophie in eine Art aufsteigender Stufenfolge bringt, in der die Kunst der unmittelbaren äußeren Anschauung, die Religion der inneren Vorstellung, die Philosophie dem Begriff entspreche, so will das natürlich auch hier keine sukzessive Entstehung bedeuten; aber es läßt doch eine Wertskala vermuten, die deshalb unzulässig ist, weil diese Gebiete des geistigen Lebens zwar mannigfach ineinander eingreifen können, jedes aber seinen selbständigen Wert bewahrt. Man kann die Wissenschaft, deren Krönung die Philosophie ist, so wenig der Kunst wie der Religion überordnen. Sie sind alle zumal da, jede mit ihrem eigenen Werte, ebenso wie ja auch, wenn man jene drei psychologischen Stufen gelten lassen wollte, der Begriff an sich nicht wert-

Licensing

[edit]
Public domain

This work is in the public domain in its country of origin and other countries and areas where the copyright term is the author's life plus 80 years or fewer.


This work is in the public domain in the United States because it was published (or registered with the U.S. Copyright Office) before January 1, 1929.

File history

Click on a date/time to view the file as it appeared at that time.

Date/TimeThumbnailDimensionsUserComment
current07:27, 15 January 2019Thumbnail for version as of 07:27, 15 January 20193,460 × 5,191 (12.93 MB)Thirunavukkarasye-Raveendran (talk | contribs)

The following page uses this file:

Metadata