File:Die Nationen und ihre Philosophie 101.JPG

From Wikimedia Commons, the free media repository
Jump to navigation Jump to search

Original file(3,402 × 5,104 pixels, file size: 12.29 MB, MIME type: image/jpeg)

Captions

Captions

Add a one-line explanation of what this file represents

Summary

[edit]
Description
Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
Date
Source Own work
Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


vorherige Seite - Seite 101 - nächste Seite


TEXT


(V. Der deutsche Idealismus.)
-------------------------------------------------------------------------------
der Enge des Lebens verband, in diesem Philosophen ihren sprechenden Ausdruck gefunden. Das ist es neben der gezwungenen, mit eisernem Fleiß über die gesamte Philosophie ausgebreiteten Ode der dialektischen Begriffsentwicklung, das heute diesen Denker so vielen unsympathisch macht, unsympathischer, als er es nach dem Kern seiner Gedanken verdient. Was die Dialektik betrifft, so müssen wir uns vor allem auch hier daran erinnern, daß sie keineswegs eine reale Entwicklungsgeschichte der Dinge selbst sein will, sondern daß die Wirklichkeit sowohl in dem, was in ihr gleichzeitig vorhanden ist, wie in dem, was in ihr geschichtlich entsteht, als ein tatsächlich Gegebenes anerkannt wird, und daß daher die dialektische Bewegung der Begriffe eine Form logischer Begriffsordnung ist, die man sich hinwegdenken muß, wenn der Kern der Gedanken, den diese längst hinfällig gewordene Schale umschließt, deutlich zutage treten soll. Diese Anerkennung der gegebenen Wirklichkeit, die die Grundlage von Hegels ganzer Philosophie bildet, tritt klar hervor in der Vorrede zu seiner Rechtsphilosophie: „Das, was ist, nicht das, was sein soll, zu begreifen, ist die Aufgabe der Philosophie“, und dieses Begreifen besteht in der Gesetzmäßigkeit, welche die Tatsachen selbst, nicht die aus ihnen abgezogenen Begriffe in dem Ganzen des geistigen Lebens verbindet. Diesen Sinn hat der oft mißverstandene Satz: „Was vernünftig ist, das ist wirklich, und was wirklich ist, das ist vernünftig“. Auch was von dem einseitigen Standpunkte subjektiver, sei es moralischer, sei es utilitarischer Beurteilung aus unvernünftig erscheint, ist, in diesem Zusammenhang des geistigen Universums betrachtet, nicht minder ein notwendiges Erzeugnis der allgemeinen Weltvernunft, wie das einzelne, scheinbar zufällige Naturereignis den allgemeinen Naturgesetzen eingeordnet ist. Stur haben wir nicht zu vergessen, daß es die Tatsachen des geistigen Lebens sind, auf die sich diese vernünftige Gesetzmäßig-

Licensing

[edit]
Public domain

This work is in the public domain in its country of origin and other countries and areas where the copyright term is the author's life plus 80 years or fewer.


This work is in the public domain in the United States because it was published (or registered with the U.S. Copyright Office) before January 1, 1929.

File history

Click on a date/time to view the file as it appeared at that time.

Date/TimeThumbnailDimensionsUserComment
current07:22, 15 January 2019Thumbnail for version as of 07:22, 15 January 20193,402 × 5,104 (12.29 MB)Thirunavukkarasye-Raveendran (talk | contribs)

The following page uses this file:

Metadata