File:Die Nationen und ihre Philosophie 098.JPG

From Wikimedia Commons, the free media repository
Jump to navigation Jump to search

Original file (3,417 × 5,127 pixels, file size: 12.81 MB, MIME type: image/jpeg)

Captions

Captions

Add a one-line explanation of what this file represents

Summary

[edit]
Description
Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
Date
Source Own work
Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


vorherige Seite - Seite 98 - nächste Seite


TEXT


(V. Der deutsche Idealismus.)
-------------------------------------------------------------------------------
einzelnen mit der Gattung hervorgehen, seinen Zuhörern einprägt. „Wer nur an sich als Person denkt, der ist im Grunde nur ein gemeiner, kleiner, schlechter und dabei unseliger Mensch" „Es gibt nur eine Tugend, die, sich selbst als Person zu vergessen, und nur ein Laster, das, nur an sich selbst zu denken" Darum: „jeder weltgeschichtliche Held ist ein Bild der Aufopferung, ein Werkzeug und lebendiger Ausdruck der Gattung" Dieses wahre Heldentum hat aber freilich nichts gemein mit jenem falschen Heldentum, das aus dem Egoismus geboren, und das dem Untergang bestimmt ist: „Wer in dem Glauben an die Gattung und im Bewußtsein der Einheit mit ihr und mit dem Urquell alles Lebens sein Feld ackert, der ist unendlich viel edler und seliger als wer ohne diesen Glauben Berge versetzt"
Dem trüben Bild des gegenwärtigen Zeitalters stellen nun die „Reden an die deutsche Natio" das einer Zukunft gegenüber, die das in der Tiefe schlummernde Streben des menschlichen Geistes nach wahrer Erkenntnis seines eigenen Wesens und der Aufgaben, die ihm in der Gemeinschaft gestellt sind, seinem Ziel entgegenführen soll. Dieses Streben in die Tat umzusetzen, dazu ist vor andern das deutsche Volk berufen, nicht nur, weil es in Sprache und Sitte mehr als andere moderne Völker, denen es leider nur zu oft in blinder Nachahmung des Fremden gefolgt ist, seine ursprüngliche Reinheit bewahrt hat, sondern weil es durch den unerbittlichen Gang der Geschichte, der überall der Schuld die Strafe folgen läßt, am tiefsten gedemütigt worden ist. Durch eigene Schuld ist die Nation gefallen, aus eigener Kraft muß und wird sie sich wiedererheben. Sie muß von sich abtun die Selbstsucht, diese Wurzel alles Übels. Nach dem Vorbild, das dereinst die Reformation durch die Bekämpfung des in die Religion eingedrungenen heidnischen Aberglaubens gegeben, muß sie von sich abtun alles, was

Licensing

[edit]
Public domain

This work is in the public domain in its country of origin and other countries and areas where the copyright term is the author's life plus 80 years or fewer.


This work is in the public domain in the United States because it was published (or registered with the U.S. Copyright Office) before January 1, 1929.

File history

Click on a date/time to view the file as it appeared at that time.

Date/TimeThumbnailDimensionsUserComment
current07:15, 15 January 2019Thumbnail for version as of 07:15, 15 January 20193,417 × 5,127 (12.81 MB)Thirunavukkarasye-Raveendran (talk | contribs)

The following page uses this file:

Metadata