File:Die Nationen und ihre Philosophie 095.JPG

From Wikimedia Commons, the free media repository
Jump to navigation Jump to search

Original file (3,390 × 5,086 pixels, file size: 13.32 MB, MIME type: image/jpeg)

Captions

Captions

Add a one-line explanation of what this file represents

Summary

[edit]
Description
Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
Date
Source Own work
Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


vorherige Seite - Seite 95 - nächste Seite


TEXT


(V. Der deutsche Idealismus.)
-------------------------------------------------------------------------------
aber seinerseits durch den Staat gewährleistet, der in seinem Willen die Rechte aller und seine eigenen zugleich vertritt. So vollzieht sich in diesem Werk eine Peripetie, die wir um so mehr als eine solche des Verfassers ansehen dürfen, als in ihr der Gegensatz zwischen einer früheren Epoche, in der Fichte der begeisterte Vertreter der Prinzipien der französischen Revolution gewesen war, und einer neuen sich spiegelt, in der mehr und mehr der Wert des nationalen Staates den Mittelpunkt seines Denkens bildet. Damit tritt von selbst der Begriff eines dem Einzelwillen unbedingt übergeordneten Gesamtwillens in den Vordergrund der Betrachtung. Schon das Naturrecht leitet dies ein mit den Worten: „Es ist die erste Aufgabe des Staatsrechts, einen Willen zu finden, von dem es schlechthin unmöglich ist, daß er ein anderer sei als der gemeinsame Wille.“ Die allgemeinsten realen Rechte, die dieser allgemeine Wille gegenüber den Mitgliedern der Gemeinschaft zu gewähren hat, sind das Recht leben zu können und das Recht auf Arbeit. „Es darf im Staate weder Müßiggänger noch Notleidende geben“, und: „der Arme hat ein absolutes Zwangsrecht auf Unterstützung“. Daran schließen sich dann mit innerer Notwendigkeit weitere Forderungen, in denen mit dem Umkreis der Pflichten, die der Staat übernimmt, von selbst sein Recht zunimmt, wie auch für den einzelnen mit den Rechten, die er in Anspruch nehmen kann, seine öffentlichen Pflichten wachsen. Der Staat hat nicht nur den Privatbesitz und die Formen des Erwerbs zu sichern, sondern er muß selbst Besitzer, daneben Produzent und Fabrikant sein, um Über die Mittel zur Erfüllung seiner gesteigerten Aufgaben gebieten und regulierend in den privaten Arbeitsverkehr eingreifen zu können. So entwirft hier Fichte das Bild eines sozialen Staates, in dem die wesentlichsten Züge der späteren sozialistischen Theorien bereits vereinigt sind. Nur pflegen diese späteren Pläne auf einen

Licensing

[edit]
Public domain

This work is in the public domain in its country of origin and other countries and areas where the copyright term is the author's life plus 80 years or fewer.


This work is in the public domain in the United States because it was published (or registered with the U.S. Copyright Office) before January 1, 1929.

File history

Click on a date/time to view the file as it appeared at that time.

Date/TimeThumbnailDimensionsUserComment
current07:07, 15 January 2019Thumbnail for version as of 07:07, 15 January 20193,390 × 5,086 (13.32 MB)Thirunavukkarasye-Raveendran (talk | contribs)

The following page uses this file:

Metadata