File:Die Nationen und ihre Philosophie 090.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(V. Der deutsche Idealismus.)
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jenseitigen, sondern ganz und gar der diesseitigen Welt angehört? Das ist der Schritt, den vor andern die beiden hervorragendsten Vertreter dieses Idealismus getan haben, und dem gegenüber Kants moralischer Imperativ die Vorbereitung bildet. Wenn dieses Verhältnis so oft verkannt worden ist und noch heute fast durchgehends [sic!] verkannt wird, so liegt dies darin begründet, daß man auch hier den Inhalt dieser Philosophie mit ihrer Form verwechselte oder doch beide derart aneinander gebunden glaubte, daß mit der Unhaltbarkeit der Form auch die des Inhalts gegeben sei. Nicht selten mochte dabei wohl ein Mißverständnis obwalten, das die Bedeutung jener von Fichte ersonnenen und von Hegel vollendeten Form dialektischer Entwicklung der Begriffe nahelegte. Wer etwa Hegels dialektische Stufenfolge des subjektiven, des objektiven und schließlich des absoluten Geistes in dem Sinne interpretieren sollte, daß auch in der Wirklichkeit jede folgende Stufe aus der vorangegangenen hervorgehe, der würde sich über die wahre Meinung dieser Philosophen und Über die Bedeutung, die sie ihrer Methode beilegten, täuschen. Vielmehr sind alle diese Entfaltungen des geistigen Lebens in der Wirklichkeit zumal vorhanden, wenn auch in allen einzelnen Gebieten und darum schließlich in ihrer Verbindung zu einem Ganzen alles von den den Dingen selbst immanenten Gesetzen geschichtlicher Entwicklung beherrscht ist. Die Bedeutung dieser dialektischen Form ist daher die, daß der betrachtende Philosoph, dem alle diese Erscheinungen der geistigen Welt zumal gegeben sind, sie in einem logisch geordneten System zu einem Begriffsganzen zu verbinden sucht, das er schließlich den allgemeinsten, in sich selbst begründeten Prinzipien des Denkens unterordnet. Ein derartiges System kann nun samt der Methode, die zu ihm geführt hat, gänzlich verfehlt sein, aber es kann gleichwohl im einzelnen nicht nur, sondern auch in gewissen

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