File:Die Nationen und ihre Philosophie 082.JPG

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(V. Der deutsche Idealismus.)

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Interesse am nächsten liegenden ästhetischen und ethischen Probleme zurückzieht, und daß hier, entsprechend den literarischen Strömungen, die englische Literatur die Oberhand gewinnt. Dabei folgt dann die Philosophie nicht minder darin dem Beispiel der Dichtung, daß dieser späteren Aufklärung neue Sterne leuchten, die auch in der kommenden Zeit ihren Glanz bewahren. Wie dort das Vorbild der religiösen und didaktischen Poesie des Puritanertums hinter dem sie weit überstrahlenden Gestirn Shakespeares zurücktritt, so sind es in der Philosophie vornehmlich Shaftesbury und Hume, die einen vorherrschenden Einfluß ausüben. Vor andern ist es David Hume, der neben dem von seinen eigenen Landsleuten verstoßenen Rousseau auch auf die Gegner der Verstandesaufklärung, auf Männer wie Hamann, Herder und Jacobi, entscheidend gewirkt hat. Selbst Kant hat sich diesem Einflüsse nicht entziehen können. Aber hier tritt nun die bedeutsame Wendung ein, daß die Kritik, die Hume gegen die alte dogmatische Philosophie gerichtet, bei Kant zugleich eine Gegenkritik herausfordert, welche die empirisch-psychologische Stellung, die Hume den Problemen der Erkenntnis wie der Moral gegenüber einnimmt, als unzulänglich nachweist. Indem Kant mit Hume die Fragwürdigkeit der bisherigen Metaphysik aufzeigt, daneben aber den Standpunkt Humes als einen unhaltbaren dartut, überwindet er den empirischen Psychologismus, der in dem Werke Humes zutage getreten war. So erhebt sich hier auf den Grundlagen der bisherigen die neue deutsche Philosophie als die letzte in der Reche nationaler Entwicklungen, in der zuerst Italien, dann Frankreich und England die führenden Nationen gewesen waren.

Wie Leibniz in seiner wahren Bedeutung erst erkannt wurde, lange nachdem sich die Schule Wolffs, die sich zuweilen auch nach ihm nannte, ausgelebt hatte, so ist es im wesentlichen Immanuel Kant

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