File:Die Nationen und ihre Philosophie 079.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(V. Der deutsche Idealismus.)
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gegangenen materialistischen Strömungen das Feld behauptete. Aber auch in Deutschland war seine Wirkung auf die Folgezeit zunächst eine beschränkte und einseitige. Zum Teil beruhte dies darauf, daß einige der wichtigsten, für das tiefere Verständnis seiner Philosophie unentbehrlichen Schriften erst lange nach seinem Tode veröffentlicht wurden. Vor allem aber ging das Gedankensystem dieses Philosophen, ähnlich dem seines von ihm bekämpften Zeitgenossen Spinoza, über den Horizont seiner und der nächsten Folgezeit hinaus, so daß wir eigentlich von einer verständnisvolleren Aufnahme und Weiterbildung der Leibnizschen Philosophie erst von einem Zeitpunkte an sprechen können, wo auch sie sich in der Form, in der sie entstanden war, bereits überlebt hatte und nur noch durch die einzelnen in ihr ausgestreuten Gedanken einen Einfluß ausüben konnte. In dieser Weise haben in der Tat von der Mitte des 18. Jahrhunderts an Lessing, Herder und schließlich Kant Leibnizsche Gedanken auf sich wirken lassen.
Ganz anders die Zeitgenossen des großen Philosophen und diejenigen, die man freilich mit Unrecht seine Schüler und Nachfolger nannte, und die in der Zeit unmittelbar vor dem Auftreten Kants und der Entwicklung des neuesten deutschen Idealismus die deutsche Philosophie beherrschten. Es ist der Charakter gerade dieser vorbereitenden Periode, daß sie von der vorangegangenen französischen und englischen abhängig und daß sie, eben weil sie aus diesen zum Teil verschiedenen Quellen schöpft, wesentlich nur ein unselbständiger Eklektizismus ist. Nur ein Zug ist dieser sogenannten deutschen Aufklärung eigen, der auf Leibniz zurückgeht, und der mit der Geschichte des deutschen Geistes seit dem Zeitalter der Reformation eng zusammenhängt: er besteht in dem Streben nach einer die religiöse Tradition mit den Forderungen der denkenden Vernunft versöhnenden Philosophie. Damit hängt auch die Stellung zusammen, die der Zweck-

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