File:Die Nationen und ihre Philosophie 076.JPG

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(V. Der deutsche Idealismus.)

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abliegenden Richtungen gehen, jener Gedanke, daß in der geistigen Welt das Wesen der Welt selbst sich entfalte, ist der deutschen Philosophie fortan eigen geblieben.

Nicht minder hat jedoch ein anderer Gedanke des Begründers der deutschen Philosophie in dieser nachgewirkt bis in unsere Tage: der Gedanke der Weltharmonie. Das Wort hat nicht er, sondern schon vor ihm der große deutsche Astronom, der Entdecker der Gesetze der Planetenbewegung, Kepler geprägt. Aber Leibniz erst hat die bei Kepler noch in mystischem Dunkel schwebende Idee zur Klarheit eines philosophischen Prinzips erhoben, das auf die Forderung der durchgängigen Wechselbeziehung aller durch die geistige Einheit des Seins verbundenen Teile des Universums gegründet ist. Ein harmonisches System ist ihm die Welt, weil selbst die Naturgesetze geistige Gesetze sind, wie der Zweckgedanke erkennen läßt, der sie alle, und der vornehmlich auch das Gesetz der Erhaltung der Kraft beherrscht. Sind es die Gesetze des geistigen Lebens, die die materielle wie die geistige Welt regieren, so kann aber die Natur nur eine Erscheinungswelt sein, hinter der das gleiche geistige Leben verborgen ist, das wir unmittelbar in uns selbst, in unserer eigenen Seele finden. So ist für Leibniz der menschliche Geist der Mikrokosmos, der uns das Wesen der großen Welt, des Makrokosmos, erschließt. Die Welt ist ein System von seelenartigen Wesen, von Monaden. Sie sind eine stetige Folge, von den dunkel vorstellenden der leblosen Natur allmählich zu den klar vorstellenden und strebenden menschlichen Seelen und schließlich zur höchsten, der Gottheit, sich erhebend. Indem jede Monade die ganze Welt dunkler oder klarer in sich spiegelt, bilden aber alle diese geistigen Einheiten zusammen jene universelle Harmonie, in der Leibniz den dunkeln mystischen Vorstellungen der älteren Theosophie einen klaren begriff-

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