File:Die Nationen und ihre Philosophie 075.JPG

From Wikimedia Commons, the free media repository
Jump to navigation Jump to search

Original file(3,266 × 4,900 pixels, file size: 11.8 MB, MIME type: image/jpeg)

Captions

Captions

Add a one-line explanation of what this file represents

Summary

[edit]
Description
Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
Date
Source Own work
Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


vorherige Seite - Seite 75 - nächste Seite


TEXT


(V. Der deutsche Idealismus.)
-------------------------------------------------------------------------------
der Sprache und dem Charakter ihrer Veröffentlichungen eine deutsche Akademie gewesen ist.
Wie für den Politiker Leibniz auch bei seinen internationalen Bemühungen das deutsche Vaterland, soweit in den zerfahrenen Verhältnissen der Zeit von einem solchen die Rede sein konnte, im Vordergrund seiner Interessen steht, so birgt nun seine philosophische Weltanschauung bereits die leitenden Gedanken, die die deutsche Philosophie der künftigen Jahrhunderte zur Entwicklung gebracht hat. Die französische Außenseite seiner „Monadologie“ und seiner „Essais über den menschlichen Verstand“ darf uns hier nicht verführen, ihn auch dem Geiste nach für einen internationalen Philosophen zu halten. Die Monadologie ist eine echt deutsche Schöpfung, in der sich die strenge Logik des Gedankenaufbaus mit einem Zug alter deutscher Mystik zu einem harmonischen System verbindet; und die in den Essais geführte Polemik mit Locke bietet in ihrer dialogischen Form ein lebendiges Bild der nationalen Gegensätze des Denkens, wie es die Folgezeit nicht wieder hervorgebracht hat. Gegenüber dem die Einheit des Seins in den unausgeglichenen Gegensatz von Gott und Welt, von Geist und Körper zerspaltenden französischen Dogmatismus und gegenüber dem den sinnlichen Schein und die äußerliche Nützlichkeit zu Leitmotiven erhebenden englischen Realismus gilt ihm die Einheit des Seins als die unaufhebbare Forderung des philosophischen Denkens. Eine zwingende Konsequenz dieser Forderung ist ihm aber der Satz, daß das Wesen der Dinge nach dem Vorbild des menschlichen Geistes, der eben damit ein Spiegel der Welt selbst sei, als ein geistiges Sein gedacht werden müsse. Damit ist Leibniz der Begründer jenes Idealismus geworden, der von da an die spezifisch deutsche Philosophie ist. Mochte auch die Form, die dieser Idealismus in der Folgezeit annahm, nach verschiedenen, zum Teil von dem von ihm eingeschlagenen Wege weit

Licensing

[edit]
Public domain

This work is in the public domain in its country of origin and other countries and areas where the copyright term is the author's life plus 80 years or fewer.


This work is in the public domain in the United States because it was published (or registered with the U.S. Copyright Office) before January 1, 1929.

File history

Click on a date/time to view the file as it appeared at that time.

Date/TimeThumbnailDimensionsUserComment
current23:31, 14 January 2019Thumbnail for version as of 23:31, 14 January 20193,266 × 4,900 (11.8 MB)Thirunavukkarasye-Raveendran (talk | contribs)

The following page uses this file:

Metadata