File:Die Nationen und ihre Philosophie 064.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(IV. Die englische Philosophie.)
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hier Sache jedes einzelnen. Denn die Religion ist, wie vor allem die Beispiele der spezifisch religiösen Persönlichkeiten, der Erweckten und Ekstatiker, zeigen, ein subjektives Erlebnis. Sie ist daher für jeden Sache einer freien Wahl, einer „Option“ nach dem Ausdruck des Begründers dieser Lehre, des amerikanischen Psychologen William James. Daß in dieser Option die alte Trennung zwischen Wissen und Glauben wiederkehrt, die von den Tagen der englischen Nominalisten bis auf Herbert Spencer einen hervorstechenden Charakterzug des englischen Denkens bildet, ist augenfällig. Der Pragmatismus fügt dazu nur noch den Hinweis auf die subjektive Erfahrung religiös erregter Persönlichkeiten, so daß immerhin auch dieses Gebiet im allgemeinen als ein empirisches, nicht, wie von der bisherigen Erfahrungsphilosophie, als ein transzendentes angesehen wird. In der Berufung auf die Zustände religiöser Ekstase mündet daher der Pragmatismus in die alten Bahnen der Mystik, die sich überall, und so auch in ihren andern modernen Formen, auf eine innere Erleuchtung einzelner bevorzugter Persönlichkeiten zu berufen pflegt.
Blicken wir hiernach auf die gesamte Entwicklung der englischen Philosophie zurück, so hängt die hohe Bedeutung, die diese in ihrer Eigenart für die Geschichte des europäischen Geistes besitzt, unleugbar auf das engste mit den Schranken zusammen, innerhalb deren sie sich in ihren herrschenden Richtungen bewegt. Indem sie die religiösen Probleme ausschloß, hat sie zum erstenmal in der neuen Zeit der Welt das Beispiel einer strengen Sonderung einer auf der sinnlichen Wirklichkeit errichteten Weltbetrachtung gegeben, und sie hat sich dadurch eine Unabhängigkeit des Denkens gesichert, in der sie vorbildlich für alle künftige Philosophie geworden ist. Mit dieser ersten Beschränkung hängt aber unmittelbar auch eine zweite zusammen. Sie

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