File:Die Nationen und ihre Philosophie 053.JPG

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(IV. Die englische Philosophie.)

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den Begriffen selbst identisch seien. Und wie hier, so scheitert der Psychologismus Humes bei dem zweiten Bestandteil seiner Philosophie, bei der Moralphilosophie. Die Grundlage aller Moral, die selbstlose Hingabe an den Nebenmenschen, entspringt nach ihm psychologisch aus der Assoziation unserer eigenen Affekte, unserer Glücksgefühle und unseres Leidens, mit den Gefühlen anderer Menschen, in deren Bewußtsein wir uns versetzen. Immerhin geht Hume auch in dieser Anwendung auf die Moral über den Reflexionsstandpunkt der Schule Lockes hinaus. Den Verstandesfunktionen treten die Gefühle und Affekte als nicht minder bedeutsame Inhalte der wirklichen Welt zur Seite. Waren im Gebiet der Erkenntnistheorie unverkennbar die Anregungen der Berkeleyschen Psychologie bei ihm wirksam geworden, so war hier ein anderer englischer Schriftsteller, der mit seinem feinen ästhetischen und ethischen Empfinden eine Ausnahmestellung unter seinen Zeitgenossen eingenommen, der Vorläufer Humes: Shaftesbury. Er war der erste gewesen, der sich aus den Banden der Reflexionsmoral und des mit dieser eng verbundenen äußerlichen Utilitarismus befreite, um auf das harmonische Gleichgewicht egoistischer und sozialer Gefühle im Gemüt des sittlichen Menschen seine Ethik zu gründen. Freilich fehlte beiden, Shaftesbury wie Hume, so nahe sie der psychologischen Wurzel der Moral gekommen sein mochten, die Möglichkeit, aus solchen rein psychologischen Betrachtungen den zwingenden Charakter der sittlichen Normen abzuleiten. Immerhin sind es diese beiden Männer, die nicht zum wenigsten durch das, was sie von ihren Vorgängern und von der vorherrschenden Richtung des englischen Intellektualismus scheidet, auf die Philosophie der andern europäischen Länder gewirkt haben. Dagegen war es in England selbst gerade ihre Abkehr von der überkommenen Reflexionsmoral, die der Aufnahme dieser Gefühlsmoral im

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