File:Die Nationen und ihre Philosophie 049.JPG

From Wikimedia Commons, the free media repository
Jump to navigation Jump to search

Original file(3,088 × 4,633 pixels, file size: 10.4 MB, MIME type: image/jpeg)

Captions

Captions

Add a one-line explanation of what this file represents

Summary

[edit]
Description
Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
Date
Source Own work
Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


vorherige Seite - Seite 49 - nächste Seite


TEXT


(IV. Die englische Philosophie.)
-------------------------------------------------------------------------------
die Konservierung der Form selbst auf der des Inhaltes beruhen. In der Tat darf man wohl sagen, daß die Grundzüge der Philosophie John Lockes bis herab aus Herbert Spencer und den neuesten Pragmatismus zum eisernen Bestand der englischen Philosophie überhaupt gehören. Von Locke stammt die Beschränkung der Philosophie auf die Fragen der Erkenntnistheorie und Moral, von Locke die Forderung der Zurückführung aller Erfahrung auf die Tatsachen der empirischen und damit schließlich der sinnlichen Welt, von Locke die konsequent geübte Übertragung der verstandesmäßigen Reflexionen über die Dinge auf die Dinge selbst. England hat vor Locke und nach ihm bedeutendere Philosophen hervorgebracht. Bacon und Hobbes, Berkeley und Hume überragen ihn weit an genialer Intuition und eindringendem Scharfsinn; keiner ist wie er der vollendete Typus des englischen Geistes in der Eigenart, wie sie zum Teil erst in dem Zeitalter, dem er angehört, sich gestaltet hat, und keiner hat wie er auf das englische Denken der kommenden Zeiten eingewirkt. Was jedoch für die an ihn sich anschließende englische Philosophie vor allem bezeichnend ist, das ist die strenge Scheidung von Wissen und Glauben. Hier ist dieser Philosoph der neuen bürgerlichen Gesellschaft nach der puritanischen Revolution der echte Repräsentant des konventionell gewordenen doppelten Gewissens. Theoretisch ein auf die sinnliche Erfahrung gegründeter Realismus, praktisch ein durch den Egoismus geleiteter Utilitarismus, daneben, außerhalb der Philosophie liegend, aber zur Befriedigung der Glaubensbedürfnisse unentbehrlich, die durch die Heilige Schrift vermittelte Offenbarung — darin ist vor andern John Locke ein treuer Ausdruck des englischen Geistes.
Für die zwingende Macht, die diese Philosophie ausübte, ist es bezeichnend, daß selbst da, wo sie dem Widerspruch begegnete, dieser doch nur ein teilweiser blieb. So scheiden sich von ihr auf der einen Seite

Licensing

[edit]
Public domain

This work is in the public domain in its country of origin and other countries and areas where the copyright term is the author's life plus 80 years or fewer.


This work is in the public domain in the United States because it was published (or registered with the U.S. Copyright Office) before January 1, 1929.

File history

Click on a date/time to view the file as it appeared at that time.

Date/TimeThumbnailDimensionsUserComment
current22:35, 14 January 2019Thumbnail for version as of 22:35, 14 January 20193,088 × 4,633 (10.4 MB)Thirunavukkarasye-Raveendran (talk | contribs)

The following page uses this file:

Metadata