File:Die Nationen und ihre Philosophie 042.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(IV. Die englische Philosophie.)
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ein Freidenker, äußerlich ein Konservativer, der die politische Revolution als einen verbrecherischen Rechtsbruch brandmarkt. Das Merkwürdigste an dieser Persönlichkeit ist aber, daß er seinen politischen Absolutismus gerade von seinem philosophischen Freidenkertum aus zu begründen sucht. Nicht weil die absolute Monarchie die an sich allein berechtigte, sondern weil sie durch einen einmal und für alle Zeiten zwischen dem Regenten und den Untertanen geschlossenen Vertrag gegründet ist, verdient sie den Vorzug; daneben allerdings auch deshalb, weil der Friede und das Leben der Bürger da am besten geschützt sind, wo der Wille eines einzelnen die Gesetze gibt, nicht da, wo in der Regierung selbst verschiedene Meinungen miteinander streiten können. So ist Hobbes zwar nicht der Urheber, aber der Erneuerer und Vollender jener von den alten Sophisten bereits verfochtenen Theorie, die den Staat an einen ursprünglichen Vertrag bindet. Hatten die Sophisten diese Theorie angewandt, um der an sich dem Wechsel unterworfenen Tyrannis zu dienen, so verband Hobbes damit vor allem die Forderung einer Unaufhebbarkeit dieses Vertrags, um das dauernde absolute Königtum als die allein rechtmäßige Staatsform den Stürmern der Revolution entgegenzuhalten, die die Herrschaft des Volkes durch das Parlament forderten. Am schärfsten kommt aber diese Verbindung eines philosophischen Radikalismus mit dem politischen Absolutismus in Hobbes' Verhalten zur Religion zum Ausdruck. Ihm gilt die anglikanische Kirche als die allein berechtigte, nicht um der inneren Wahrheit ihrer Lehren willen — ob sie im Besitz dieser ist, läßt er eigentlich ganz dahingestellt — sondern weil-sie Staatskirche ist. Darum ist, was sie lehrt, berechtigter Glaube. Was die in der Revolution aufgekommenen Sekten lehren, ist Aberglaube, und jeder Aberglaube ist schädlich, also auszurotten. Damit kommt jene Trennung von Wissen und Glauben,

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