File:Die Nationen und ihre Philosophie 041.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(IV. Die englische Philosophie.)
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in Anspruch nahmen, außerhalb jeder religiösen Gemeinschaft zu stehen. So hat sich vom Anfang des 18. Jahrhunderts an als eine Art Abzweigung der Independenten das englische Freidenkertum entwickelt.
Alle diese geistigen Strömungen spiegeln sich nun in der englischen Philosophie des Jahrhunderts der Revolution und ihrer Nachwirkungen. Vor allen tritt uns hier als der bedeutendste Repräsentant der Zeit, der die mannigfachen Motive, die diese bewegen, in sich vereinigt, Thomas Hobbes entgegen. Er ist der universellste Denker, den England nach Bacon hervorgebracht hat. Doch während dieser trotz seinem Beruf als Staatsmann in einflußreicher Stellung nur von dem Streben erfüllt ist, der neu erstandenen Wissenschaft an Stelle der überlebten Scholastik Geltung zu verschaffen und ihr in der Gliederung ihrer Gebiete sowie in den Methoden der Forschung die neu sich eröffnenden Wege zu weisen, nimmt Hobbes, der zeitlebens in der bescheidenen Stellung des Privatsekretärs eines Lords verblieben ist, den regsten Anteil an den Ereignissen der Zeit. Er ist der eifrigste Parteigänger der Stuarts und der rücksichtsloseste Verkünder der alleinigen Berechtigung jenes absoluten Königtums, das in England durch den Sieg der Revolution zu Grabe getragen werben sollte. Trotzdem ist dieser Verfechter der alten Zeit erfüllt von den Ideen der neuen, wie sie vor allem durch die mechanische Naturlehre Galileis und durch das Kopernikanische System bestimmt waren. Zeitgenosse Descartes', den er lange überlebt hat, erkennt er schärfer als irgendein anderer die Schwächen des rasch populär gewordenen Systems dieses Philosophen. So steht denn auch die Begründung, die er seiner absolutistischen Staatstheorie gibt, in vollem Gegensatz zu den Motiven, mit denen seine royalistischen Parteigenossen ihren Standpunkt zu rechtfertigen suchten. Er ist durchaus kein Legitimist, sondern ein radikaler, vorurteilsfreier Denker, innerlich

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