File:Die Nationen und ihre Philosophie 040.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(IV. Die englische Philosophie.)
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in Israel, von dem religiösen auf das politische Gebiet über. Mit der Steigerung der politischen Macht Englands von der Elisabetanischen Zeit an traten dann naturgemäß die religiösen Motive, aus denen jene Vorstellung erwachsen war, in den Hintergrund, und bereits in dem Jahrhundert nach der Revolution begann das Axiom von der auserwählten Nation eine wachsende politische Bedeutung zu gewinnen. England wurde als die Nation betrachtet, die zur Herrschaft über das Weltmeer und damit über den größten Teil der Welt selbst berufen sei. Seit den Tagen der Besiegung der stolzen spanischen Armada durch die englische Flotte war dieser Gedanke vorbereitet, das puritanische England mit seinem Anspruch, das auserwählte Volk Gottes zu sein, hat ihn vollends zur Reife gebracht. Daneben ging der tiefgreifende Einfluß, den das Puritanertum auf Leben und Sitte ausübte. Der Gott Israels, der seine Getreuen mit irdischen Gütern segnet, beschützt Handel und Wandel, so weit immer sie zu nützlichen Zwecken dienen; aber er fordert Ernst und Strenge und ist abhold zwecklosem Lebensgenuß. Hier hat jener Zwang der Sitte seine Quelle, der das äußere Leben bis in das Kleinste regelt, und jene Scheu vor unbefangener Äußerung der Affekte, die es beispielsweise fertiggebracht hat, daß das gebildete England seinen größten Dichter, Shakespeare, meist in Ausgaben liest, in denen alles gestrichen ist, was ein empfindsames älteres Mädchen stören könnte. Doch indem der Puritanismus verweltlichte, wirkte er zugleich von frühe an auf das religiöse Leben selbst zurück. Die aus der politischen Emanzipation von der anglikanischen Kirche hervorgegangene Neigung zur Sektenbildung ließ aus den Puritanern die Independenten entstehen. Anfänglich aus einem religiösen Bedürfnis entsprungen, dem der Glaubenszwang widerstrebte, umfaßte diese Richtung mehr und mehr auch solche, die für sich das Recht

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