File:Die Nationen und ihre Philosophie 029.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(III. Die französische Philosophie.)
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tiven Religion sein nächstes Vorbild im Kultus der katholischen Kirche hat. Aber in weitere Kreise sind diese Bestrebungen nicht gedrungen, und besonders die Anhänger der früheren Philosophie Comtes, an ihrer Spitze Littré und die von ihm geleitete, die Arbeiten dieser Schüler sammelnde Zeitschrift „La Philosophie positive“ haben jene späteren Schriften, als eine Verirrung ihres alternden Meisters abgelehnt.
Wo schließlich in neuerer Zeit in Frankreich Versuche philosophischer Gedankenbildung hervorgetreten sind, da stützen sie sich entweder auf auswärtige Systeme, oder sie sind beim Lichte besehen moderne Umformungen des Cartesianischen Dualismus. So stellt auch ein in Deutschland vielgenannter Philosoph, Henri Bergson, Gedächtnis und Erinnerung einander als Grundfunktionen der menschlichen Erkenntnis gegenüber: jenes als das Vermögen Eindrücke aufzunehmen und festzuhalten, diese als die Kraft der Verknüpfung zeitlich geschiedener Inhalte, während beiden das Gehirn als ein automatisch reagierender Mechanismus diene. Substituiert man hier dem Gedächtnis und der Erinnerung die alten Begriffe Körper und Seele, so erhält man im wesentlichen die Cartesianische Metaphysik. Nur ist die in der heutigen Psychologie etwas außer Mode gekommene Seelensubstanz durch die der unmittelbaren Wahrnehmung zugänglichere Erinnerung ersetzt, und an die Stelle der „Nervengeister“, die zu Descartes' Zeiten als eine feine Materie das Nervensystem erfüllen und im Gehirn in äußere Körperbewegungen sich umsetzen sollten, ist der unbestimmtere Ausdruck „Gedächtnis“ getreten. Letzteres offenbar nach dem Vorbild der Physiologen, die mehrfach bereits die Eigenschaft des Gedächtnisses auf die Nervensubstanz übertragen haben. Dazu kommen dann noch Entlehnungen aus der deutschen Philosophie, durch die dieser modernisierte Cartesianismus dem Entwicklungsgedanken, von dem

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