File:Die Nationen und ihre Philosophie 026.JPG

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(III. Die französische Philosophie.)

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nähernd in sich geschlossenen Ganzen vereinigt. Doch dieses System ist keine bloße Weiterbildung der Cartesianischen Philosophie, wie man das früher bei oberflächlicher Betrachtung und ungenügender Kenntnis seiner Entstehung geglaubt hatte, sondern es ist ein Werk aus einem Gusse, ganz aus der schöpferischen Genialität seines Urhebers hervorgegangen, denn es ist zugleich die zu einem Ganzen verschmolzene Synthese der großen Gedankenströmungen der Zeit, an der die Völker, die an dem Geistesleben dieser Zeit teilnehmen, ihre Spuren erkennen lassen. Wie Spinoza der Geburt nach dem durch Bildung und Begabung weit über das östliche Judentum emporragenden portugiesischen Zweig dieses Volles angehört, dann auf holländischem Boden von der germanischen Kultur des ihn schützenden Landes beeinflußt ist und durch die internationalen Beziehungen dieses Landes mit der italienischen, französischen und deutschen Wissenschaft in Berührung tritt, so ist seine Philosophie im eigentlichsten Sinne international. Er gehört keiner Nation und allen zugleich an, analog wie die jüdische Rasse selbst, die, wo immer sie sich den europäischen Völkern assimilierte, stets zugleich ihre Eigenart bewahrt hat. Freilich aber sind die Schicksale dieses Volkes, die Berührungen, in die es besonders im Verlauf seiner europäischen Geschichte getreten ist, auf diese Eigenart nicht ohne Einfluß geblieben. Während in dem östlichen Judentum, sofern es dem Glauben seiner Väter treu geblieben, der strenge Gesetzesglaube des alten Israel noch heute fortlebt, hat auf das westliche durch die Berührungen, die auf spanischem Boden mit der maurischen Einwanderung stattfanden, die Mystik des späteren orientalischen Judentums einen starken Einfluß gewonnen, und so ist dieser mystische Zug auch bei Spinoza erhalten geblieben, so sehr er von der abenteuerlichen Phantastik, der die mittelalterliches Apokalyptik des Judentums verfallen war, abgestoßen wurde. Zu

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