File:Die Nationen und ihre Philosophie 021.JPG

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(III. Die französische Philosophie.)

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mitgeteilte Bewegung in unveränderter Stärke ins Unendliche erhalten bleibt. Selbst die lebende Natur entzieht sich nicht diesen mechanischen Stoßkräften. Wer daneben hat der Schöpfer in das Gehirn des Menschen eine unsterbliche Seele eingepflanzt, die diesem Kräftespiel nur so lange unterworfen ist, als der Mechanismus des Leibes ihr seine Dienste leiht. Indem aber Deseartes zugleich auf Augustins Lehre von der Seele als dem direkt dem göttlichen Geist entstammenden Prinzip des Denkens zurückgeht, wird er zu dem Schöpfer einer dualistischen Weltanschauung, in welcher die alten und die neuen Motive des Denkens zusammenfließen. Denn drei Substanzen sind es, die den Inhalt alles Seins bilden, die ausgedehnte mechanisch bewegte Materie, die denkende Seele des Menschen, und Gott, der beide geschaffen, ihnen ihre Gesetze gegeben und der menschlichen Seele die Erkenntnis Gottes, des eigenen Seins und der ausgedehnten Materie als angeborene Ideen eingepflanzt hat. Mit bewundernswertem Scharfblick hat der Philosoph, wie man anerkennen muß, in dieser Verbindung an sich disparater Begriffe das Bedürfnis der Gebildeten seiner Zeit zu befriedigen gewußt, und in nichts hat sich das vielleicht mehr bewährt als in der Tatsache, daß diese drei Voraussetzungen der Cartesianischen Philosophie fast bis zum heutigen Tage im wesentlichen die obersten Glaubenssätze der Philosophie der großen Masse der Gebildeten geblieben sind. Doch eben darin, daß Deseartes es gänzlich unterläßt, den inneren Zusammenhang dieser Prinzipien begreiflich zu machen, besteht die Unzulänglichkeit seiner Philosophie. Eine solche Mischung disparater Elemente mag dem populären Denken nachgesehen werden, für den Philosophen bleibt sie genau bei dem Punkte stehen, wo das wirkliche Problem anfängt. Um so bewundernswerter ist die Kunst, mit der Deseartes diesen Mangel zu verdecken und mit der er das, was jedem aus dem

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