File:Die Nationen und ihre Philosophie 016.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)


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(II. Die italienische Renaissance.)
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zurück. Indem er aber außerdem die Grundgesetze dieser Bewegungen experimentell und mathematisch aus der Bewegungen schwerer Körper erschloß, wurde er der Begründer der Wissenschaft, auf der sich weiterhin dis gesamte Naturlehre aufbaute: der rationellen Mechanik.
Die folgenreiche Umwälzung der Physik gehört den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts an. Doch schon in den letzten des vorangegangenen hatte Giordano Bruno den atomistischen Gedanken mit der Platonischen Ideenlehre und dem Unendlichkeitsgedanken in seiner Kopernikanischen Anwendung zu vereinigen gesucht. Und indem in dieser Verbindung der Begriff des Atoms die Schranke überschreitet, die ihm durch seine physische Bedeutung gesetzt ist, wird das Atom zur Monade, die gleichzeitig als physische und als psychische Einheit gedacht wird. Damit gelangt in Brunos Gedankenwelt der dritte jener drei Deutschen zur Geltung, den er in seiner Wittenberger Rede genannt hatte: Paracelsus der Erneuerer der Idee des Mikrokosmos. So sind in dieser Philosophie Italiens die Richtungen des Denkens vorgebildet, die sich von hier aus zu gesonderten Systemen entwickeln sollten: der auf der Idee der absoluten Unendlichkeit sich erhebende Universalismus, und der ans der Verschmelzung des Atoms mit der einfachen Seele entspringende Individualismus. Beide gewinnen in der Folgezeit ihre praktische Bedeutung durch ihre Stellung zum religiösen Problem: aus dem universellen Einheits- begriff erwächst die Idee der Einheit von Gott und Welt, der Pantheismus; aus dem individuellen die Idee der persönlichen Gottheit, der Theismus.
Wie in den Versuchen, zu einer abschließenden Welterkenntnis vorzudringen, diese Philosophie durch ihre Verbindung mit einer Intuition, die teilweise nach dem vorbilde Platos eine mythologische Symbolik zu Hilfe nimmt, von dem verstandesmäßigen Denken der voran-

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