File:Die Nationen und ihre Philosophie 006.JPG

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Deutsch: Buch: Die Nationen und ihre Philosophie, Verlag: Kröner, 1915
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Author Wilhelm Wundt (1832 - 1920)
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und des Volkes zu sein, denen sie angehört. Die individuelle Eigenart, die Einflüsse der Bildung und der Lebensschicksale wie der geistige Verkehr machen daneben ihre Rechte geltend. Doch gibt es zwei Merkmale, denen hier, besonders wenn sie verbunden sind, ein entscheidender Wert zukommt: das eine besteht in der Verbreitung, die eine Philosophie in ihrer eigenen Zeit gewinnt, das andere in dem Einfluß, den sie auf die weitere Entwicklung des philosophischen Denkens ihrer Nation ausübt. Außerdem gilt aber von der Philosophie mehr als von andern Gebieten des geistigen Lebens, nicht nur, daß die Gegenwart erst durch die Vergangenheit verständlich wird, sondern daß die Vergangenheit oft einen größeren Wert gewinnt als die Gegenwart, die — auch in dieser Beziehung gleicht die Philosophie der Dichtung — von Motiven bewegt sein kann, die vorübergehend die Ideen, von denen jede nationale Philosophie geleitet wird, zurücktreten lassen.
So will denn diese Schrift den Versuch machen, in kurzen Umrissen die Geschichte der europäischen Philosophie nach ihrem allgemeinen Gedankengehalt von der Zeit der Renaissance an, wo zum erstenmal die noch heute hauptsächlich den Gang der Kultur bestimmenden Nationen hervortreten, bis zur Gegenwart zu schildern, — ein Kampf der Geister, der im stillen, aber deshalb doch zuweilen mit nicht geringerer Erbitterung geführt wird, wie der Kampf der Waffen.
Der Verfasser hat in der folgenden Darstellung nirgends verleugnet, daß er Deutscher ist und von dem Standpunkt deutscher Wissenschaft aus die philosophischen Leistungen anderer Nationen beurteilt. Auch bekennt er, daß ihm die Weltanschauung des deutschen Idealismus als die Philosophie gilt, die sich allem Wandel der Schicksale des einzelnen wie der Völker, und die sich auch diesem Krieg gegenüber als probehaltig erwiesen hat. Gleichwohl darf er ver-


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