File:Die Gartenwelt (1899) (20732431839).jpg

Title: Die Gartenwelt
Identifier: diegartenwelt03berl (find matches)
Year: 1897 (1890s)
Authors:
Subjects: Gardening
Publisher: Berlin : G. Schmidt
Contributing Library: New York Botanical Garden, LuEsther T. Mertz Library
Digitizing Sponsor: The LuEsther T Mertz Library, the New York Botanical Garden

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III, i8 Die Gartenwelt. 207 Buhoniiim, Anemone sylvestris und Varietäten, Campanida Medium und persidfolia, Paeonia tenuifolia fl. pl., Iris germanica und florentina, Papaver Orientale hvhr. Die meisten derselben sind bei den Topftreibstauden schon besprochen worden, sodafs wir uns hier kürzer fassen können. Als Hauptmomente für einen guten Kulturerfolg ist bei den Winterschnittstauden auch wieder die Vorkultur zu betrachten. Es genügt nicht, die Pflanzen einfach dem freien Lande zu entnehmen und an den für die Treiberei bestimmten Platz einzupflanzen, sondern es ist im Laufe des Sommers darauf hinzuarbeiten, kräftige mit guten Ballen versehene Exemplare heranzuziehen. Eine zu hohe Temperatur stellt die Treiberei ebenfalls leicht in Frage, ferner ist eine ge- nügende Lüftung eine grofse Hauptsache. Auch die Billig- keit der Kultureinrichtungen garantiert dem Schnittblumen- züchter den pekuniären Erfolg. Teure Ge- wächshausbauten sind für unseren Zweck nicht nötig, dies hat uns der als praktischer Schnittblumenzüchter bekannte C. Kotte, Südende bei Berlin, bewiesen, welcher unter den denkbar einfachsten Verhält- nissen in seinen sogenannten ..Zukunfts- buden" die vorzüglichsten Resultate er- zielt. Die Sache ist sehr einfach und praktisch, das Ei des Kolumbus. Wir ziehen die für den Blumenschnitt in gröfserem Mafsstabe bestimmten Pflanzen auf neben- einander liegenden Kulturbeeten. Durch Düngen, Bodenbearbeitung und Schnitt ziehen wir die Pflanzen so heran, dafs sie im Lande festgewurzelt und gut vor- gebildet für die Treiberei geeignet sind. Einfache, eiserne Stellagengerüste umgeben die Kulturfläche. Zum Herbste werden die disponibelen Mistbeetfenster dazu ver- wandt, die Seiten- und Oberbedachung abzugeben, Abtaurohre und eine einfache Heizung sorgen dafür, dafs die nötige Wärme geschaffen werden kann, gedeckt wird überhaupt nicht. So erhalten die Treibstauden Licht von allen Seiten, ein Hauptmoment bei der Treiberei; die nicht allzudicht schliefsenden Fenster sorgen für die notwendige Durchlüftung der Kultur- räume, durchsickerndes Wasser und Tropfenfall hat wenig Einflufs, oder kaum einen nachteiligen Einflufs. Liegen die Kulturbeete in verschiedener Höhe, so ist uns ferner die Möglichkeit geboten, die hochwachsenden und niederen Stauden so zu trennen, dafs sie die zweckmäfsige Entfernung vom Glase erhalten; ein be- quemes Behandeln und Schneiden des Materials ist nicht zu unterschätzen. Diesen primitiven ..Zukunftsbuden" gehört die Zukunft, besonders erwünscht dem jungen Anfänger, welcher nicht die Mittel zur Verfügung hat, um von vornherein kostspielige Bauten auszuführen. Auch zur Anzucht der Winter-Topfstauden ist die j.Zukuuftsbude" sehr gut geeignet. Betrachten wir nun kurz die noch nicht besprochenen, für unseren Zweck geeigneten Treibstauden. Hesperis matronalis fl. alho pleno liefert uns im April und Mai prächtige weifse, duftende Blütenrispen, ein begehrtes Material für Sträufse und dergl. Die Anzucht ge- schieht durch Stockteilung und durch Stecklinge. Antirrhinuin majus, das bekannte Garten-Löwenmaul, ist vom März an in Blüte zu haben. Die Blütenstiele halten sich 4 Tage lang in voller Frische. Die im Oktober auf die Treibbeete verpflanzten, kräftigen Individuen entwickeln sich bei 6—9 Grad C. in normaler Weise. Die Hauptsache ist, leuchtende Farben langstieliger Sorten zu wählen, während
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Styrax japoniea Sieb, et Zucc. Im Hofgarten zu Schlofs Friedrichshof bei Cronberg i. T. für die „Gartenwelt" photographisch aufgenommen (Text Seite 212). 18*

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