File:Der Ornithologische Beobachter (1902) (20853532432).jpg

Title: Der Ornithologische Beobachter
Identifier: derornithologisc01alas (find matches)
Year: 1902 (1900s)
Authors: Ala, Schweizerische Gesellschaft felkunde und Vogelschutz
Subjects: Birds; Birds
Publisher: (Bern?, Ala, Schweizerische Gesellschaft felkunde und Vogelschutz)
Contributing Library: American Museum of Natural History Library
Digitizing Sponsor: Biodiversity Heritage Library

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64 - Kleine Mitteilungen. d^S~ I t Dr. Carl Ohiseii von ('ai>rarola. \'oii Dr. Carl I\. Iliiiiiiche. Am 2(5. Januar d. J. vei-.starb nach langem, schwe- rem Leiden in seinem Hause in Eom ein Mann, der sich um den Vogelschutz in Italien und auch um den internationalen Vogelschutz Verdienste ervvorlien hat, die es als eine Ehrenpflicht erscheinen lassen, ihm hier einige Worte des Gedenkens zu widmen. Dr. Carl Theodor Alexander Ohlscu wia-de am 9. Mai 1837, als der Sohn des Leibarztes Ferdinand IL, Friedrich Ohlsens aus Kiel, und desseu Frau, Johanna geborne Lau aus Schleswig, geboren. Schon früh kam er als Volontär auf das ßittergat Gross-Nordsee bei Kiel, um die praktische Landwirtschaft zu erlernen. Von dort aus bezog er die Universitäten Bonn, Jemi und Paris, wo er National-Ökonomie und Philosophie studierte, und die landwirtschaftlichen Akademien Pop- pelsdorf und Hohcnheim, wo er seine theoretischen Kenntnisse vervollkommnete. Nach Beendigung seiner Studien und seiner Doktor-Promotion kehrte er nach Neapel zurück und wurde Kommissar der landwirt- schaftlichen Statistik und später Assessor am Industrie- Museum zu Turin. 1867 wurde er zum Professor der Landwirtschaft in Sondrio ernannt, ging aber dann bald nach Österreich, wo er die landwirtschaftliche Schule von Görz gründete und leitete. Auch hier blieb er nur kurze Zeit, um nach Italien zurückzukehren und die Leitung der landwirtschaftlichen Akademie in Portici zu übernehmen. Seine reformatorische Thätig- keit auf landwirtschaftlichem Gebiete ist in Italien von grossem Erfolge begleitet gewesen. So führte er in Italien die landwirtschaftlichen Versuchs-Stationen ein, entwarf den Plan zu einem landwirtschaftlichen Museum und gab die Veranlassung zur Importation der Simmenthaler Rinderrasse in Italien. Nachdem er sich im Jahre 1872 verheiratet hatte, trat er 1879 aus dem Staatsdienst aus, um sich ganz seinem Studium und seinen Liebhabereien zu widmen. Er zog sich deshalb auf das prächtige Schloss Faruese in Caprarola (im Ciminer-Gebirge bei Viterbo) zurück, in desseu Park er praktische Versuche mit neuen Anpflanzungen machte und besonders feine Sorten ausländischen Obstes einführte. Für die Verdienste um die Instand- setzung und Erhaltung dieses prächtigen Schlosses wurde er 1894 zum Ehrenbürger von Caprarola ernannt und dieser Name dem seinen zugefügt. Im Jahre 1894 kehrte Ohlsen nach ßom zurück, und seit dieser Zeit hat sich sein ganzes Interesse auf die Vogelschutzfrage vereinigt. Besonders stellte er die Wichtigkeit der nützlichen Vögel für den Acker- bau in den Vordergrund und trat für seine Ansicht jederzeit und überall öffentlich ein. Wo ein ornitho- logischer, landwirtschaftlicher oder Tierschutz-Kon- gress stattfand, überall stand Ohlsen im Vordergrund. Die italienische und zum Teil auch die ausländische Fach- und Tages-Presse stellte er durch seine Person in den Dienst des Vogelschutzes und kämpfte mit nimmer ruhendem Eifer, sich dabei geschickt auch der Forschungen anderer bedienend, für eine internationale Eegelung des Vogelschutzes. Wenn er auch nicht imstande gewesen ist, sein Ziel auch nur in Italien zu erreichen, so ist doch aus dem Umstände, dass sich in Italien auf seine Anregung hin eine Anzahl Gesell- sclutften gegründet haben, die teilweise direkt den Tier- und Vogelschutz, teilweise die Erhaltung der Wälder und die Bepflanzung der Appenninen luif ilire Fahne geschrieben haben, zu schliessen, dass die von ihm gesäete Saat niclit auf unfruchtliarcn Boden ge- fallen ist. Seinen Verdiensten fehlte auch nicht die von ilun durchaus nicht gering geschätzte äusserliche Aner- kennung: Neben einer gi-ossen Anzahl Ordensauszeich- nuugen war er mit der Ehrenmitgliedschaft zahlreicher Tierschutz-, Vogelschutz- und landwirtschaftlicher Ver- eine belohnt worden, die in ihm einen ihrer eifrigsten Vorkämpfer verlieren. Möge sein Andenken in Italien nicht verlöschen ! — Ebreiimeldiiug, Herr Ferd. Federli, Vorstandsmitglied der „Ornis" Zürich hat an der XII. allg. Vogelausstellung in Nürn- berg (Dezember 1901) auf selbstgezüchtete Nonrich- iind Cinnaniom-Kanarien 1 ersten, 2 zireite und 1 iJn'ttiii Preis erhalten. —• Wir gratulieren! Thermonietrograph anf der Sternwarte Bern. 11.—12. Februar ; Maximum -;-3,4, Minimum —2,5 "C. 12—13. „ „ +0,7, „ -1,2«,, 13.-14. „ „ +1,1, „ -2,4»,, 14.-15. „ „ +0,7, „ -8,80,, 16.-17. „ „ +4,1, „ -7,2»,, Aus der Redaktiousstube. Hrn. J. B. in Seh. Besten Gruss zuvor und Dank für Ihre Mit- teilung. Der volkstümliche Name „Wangerli" ist mir nicht recht klar. In den Kantonen Bern und Schwyz versteht man unter „Waimerli" den Meinen Thurm- fall-i'ii (Cerchneis tinnunculus L.). während die Bezeicluiuug „Wanderli-' z. B. in Bern-Stadt und in Nidwaiden dem grossen Waiulerfdlken (Falcs peregrinus Trinst.) zukommt. — Das Cliclie- buch werden Sie erhalten haben.
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Redaktion und Verlag: C. Daut, Bern. — Druck und Expedition: Berger & Albrecht, Bern.

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