File:Das Bose’sche Nivellierinstrument. In 'Lehrbuch der Forstwirtschaft für Waldbau-und Försterschulen' von Ritter Heinrich Lorenz von Liburnau und Karl Eckert, 1908.jpg

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Deutsch: Das Bose’sche Nivellierinstrument. In 'Lehrbuch der Forstwirtschaft für Waldbau-und Försterschulen, sowie zum ersten forstlichen Unterrichte für Aspiranten des Forstverwaltungsdienstes' von Ritter Heinrich Lorenz von Liburnau (1869–1957) und Karl Eckert, 1908

B. Das Bose’sche Nivellierinstrument.

Dieses Instrument eignet sich sowohl zum Nivellieren als auch zum Messen von Baumhöhen. Für den ersteren Zweck stellt dasselbe wie alle Pendelinstrumente eine vertikale Richtung selbst her, auf welcher dann eine Visiervorrichtung senkrecht steht, die alsdann die horizontale Lage einnimmt.

a) Beschreibung. Ein rechteckiger Messingrahmen ABCD, Fig. 317, ist in der Mitte des oberen Streifens A B an einem in dem Stockstative SS befindlichen Stahlstifte si frei aufgehängt und schwingt infolge der Schwere des Rahmens um den Aufhängepunkt wie ein Pendel; in der Ruhe nimmt der Rahmen daher auch eine lotrechte Lage ein. Um das

Gewicht des Rahmens zu vermehren und die lotrechte Stellung der Längskanten desselben eventuell korrigieren zu können, ist auf der Rückseite des Streifens ’D ein parallelepipedisches Stück Eisen xy angeschraubt.

Das Stockstativ ist ein längerer Meßkettenstab, der unten über dem eisernen Schuhe eine scheibenförmige Eisenplatte besitzt, bis zu welcher das Stativ stets in den Boden eingestoßen werden muß. Bei # besitzt das Stativ einen rechteckigen Einschnitt, in welchem der Rahmen während des Übertragens des Instrumentes bei der Arbeit mittels des Riegels » w festgehalten wird.

Auf den Messingstreifen AD und BC ist die Visiervorriehtung (die Diopter) angebracht. Dieselbe besteht aus dem auf dem Streifen D C' befindlichen Objektivdiopter, d.i. einem kleinen Rähmchen ad dc, welches in der Mitte einen wagrecht gespannten Roßhaarfaden e f enthält, sich rechtwinklig zur Fläche des Messingstreifens 3 C stellen läßt und in dieser Stellung durch eine Feder festgehalten wird; ferner aus dem auf dem gegenüberliegenden Messingstreifen AD angebrachten Okulardiopter, bestehend aus einem rechteckigen, auf der Fläche des Messingstreifens rechtwinklig stehenden Messingscheibehens pp‘, das ein Visierloch r enthält, und aus einem Plättehen on, welches direkt auf dem Messingstreifen AD aufliegt und auf diesem samt dem Scheibehen in der Nut Zm des Streifens AD auf- und niedergeschoben, aber auch in jeder Stellung mittels einer auf der Rückseite des Messingstreifens angebrachten Schraube festgeklemmt werden kann. Auf dem Plättehen endlich ist ein mit Null bezeichneter Strich (Nullstrich) eingeritzt, welcher bei freihängendem Instrumente in gleicher Höhe mit dem Visierloche liegt.

Auf der Vorderseite des Messingstreifens AD befindet sich eine Einteilung (Skala), welehe so beschaffen ist, daß 100 Teile derselben der Entfernung des Visierloches (Augpunktes) r vom Objektivfaden e/gleich sind. Bringt man den Nullpunkt der Skala mit dem Nullpunkte des Plättehens des Okulardiopters in Übereinstimmung, so muß die durch das Visierloch * und den Faden e f gehende Visierlinie horizontal sein, wenn der Rahmen vollkommen zur Ruhe gekommen ist (d. h. nicht mehr schwingt). Bei dieser Stellung des beweglichen Absehens (Okulars) kann das Instrument sonach zum Nivellieren mittels der Horizontalvisur in Verbindung mit den oben beschriebenen Nivellierlatten verwendet werden.

Wird hingegen der Nullpunkt des Ökularplättehens z. B. auf dem Teil striche 20, Fig. 318, der Teilung an AD festgehalten, so nimmt die sonach durch r und ef bestimmte Visierlinie eine schiefe Lage an, deren Neigung gegen die Horizontale, da ein Teilstrich an der Skala gleich - der Entfernung der beiden Absehen ist, durch ein

Verhältnis, in unserem Falle dureh das Verhältnis 20:100 oder 1:5, ausgedrückt werden kann. Diese Eigenschaft des Instrumentes ermöglicht dessen Verwendung zum Nivellieren unter Anwendung eines eigenen Visierstabes, sowie insbesondere zur Absteckung von bestimmten Neigungen im Terrain.

Der für letztere Zwecke erforderliche Visierstab, Fig. 318, a‘b‘, ist ein längerer Kettenstab mit einem Eisenschuh und einer scheibenförmigen Eisenplatte und trägt das in vier Felder geteilte Scheibehen e derart, daß die Entfernung von e bis zur Eisenplatte gerade so groß ist, wie das Stück c 5 des Instrumentes. Unter dieser Voraussetzung stellt sich für das Nivellieren*)

5b) der Gebrauch des Nivellierinstrumentes wie folgt: Soll der Höhenunterschied der Punkte n und m, Fig. 318, ermittelt werden, so stellt man den Visierstab a’ 5‘ über n und das Instrument a5 über m und schiebt das Okular so weit herunter, daß die Visierlinie r f bei e schneidet, wenn das Instrument frei hängend sich selbst überlassen bleibt. Man hat dann de—=n'n, d. i. der zu suchenden Höhe, und es ist, da „N defn or.fd Norf, of:or=fd:de, und daraus de= er, . In unserem Falle ist der Abstand or—=20 Teilstriche. Da nun der Abstand of nach der obigen Erklärung gleich ist 0°200.0of.fd 100 Teilstricehen, so ist or— 0'200.of und daher de= — TE = 0'200.fd, d.h.

man ermittelt den Höhenunterschied zweier Punkte, wenn man den hundertsten Teil der Ablesung an der Skala mit der horizontalen Entfernung der Punkte multipliziert.

Hiebei begeht man den Fehler, daß man als horizontale Entfernung von m nach n die Strecke fd annimmt, statt de. Dieser Fehler ist indessen so klein (ef ist nur 8cm), daß er gegenüber den unvermeidlieben Beobachtungsfehlern nicht in Betracht kommt. Er beträgt bei einem Gefälle von 10 m bei einer Länge von 100 m erst 0'8 cm.

ec) Prüfung und Berichtigung. Um sich von der horizontalen Lage der Visierrichtung zu überzeugen, stellt man den Nullpunkt des Okulars auf dem Nullpunkte der Teilung fest und stellt das Instrument hierauf in einem ziemlich horizontalen Terrain auf. Alsdann schlägt man in der Entfernung von etwa 30 m vor- und rückwärts vom Instrumente je einen Pflock ein und bringt den Visierstab vorerst auf den einen Pflock und schlärt diesen so ein, daß die Visierlinie die Mitte der Visierscheibe genau trifft. Alsdann dreht man das Instrument um, visiert nach dem mittlerweile auf dem zweiten Pflocke aufgestellten Visierstabe und schlägt denselben ebenso wie den ersten ein. Wird nun das Instrument selbst über einem der so festgeschlagenen Pflöcke, der Visierstab aber auf dem zweiten Pflocke aufgestellt, so muß bei einem richtigen Instrumente das Roßhaar genau auf den Visierpunkt zeigen; ist dies nicht der Fall, so feilt man an dem einen oder anderen Ende den Eisenstab =y so lange zu, bis die Visur genau in die Mitte des Scheibchens fällt.

Der Grund für diesen Vorgang wird aus der Prüfung der eigentlichen Nivellierinstrumente (Seite 319) noch klarer werden.
Date
Source https://archive.org/details/lehrbuchderforst00loreuoft/page/315/mode/1up?q=+Bose
Author Ritter Heinrich Lorenz von Liburnau (1869–1957) und Karl Eckert, 1908

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