File:Arthur and Fritz Kahn Collection 1889-1932 (19715229894).jpg

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English:

Title: Arthur and Fritz Kahn Collection 1889-1932
Identifier: arthurfritzkahn_04_reel04 (find matches)
Year: [1] (s)
Authors: Kahn, Arthur and Fritz
Subjects: Kahn, Fritz 1888-1968; Kahn, Arthur David 1850-1928; Natural history illustrators; Natural history
Publisher:
Contributing Library: Leo Baeck Institute Archives
Digitizing Sponsor: Leo Baeck Institute Archives

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Text Appearing Before Image:
â 554 â I f weit ausgestreckten Armen in die Ecken langt, daà nichts seinen neugierigen Blicken entgehe, und mit seinen glühenden Leuchttatzen alles taktlos anstrahlt, verschwunden ist er, und verschwunden sind all diese praktischen, aber toten Dinge, die unsere Zimmer füllen, die Klingelknöpfe und die Steckdosen, der Teetisch und die Stehlampe, das Telephon und die Schreib- tischgarnitur â fort ist alles, und wenn nicht fort, so doch zurückgedämmt in den Hintergrund, auf seinen Platz gewiesen, wohin es gehört, nicht mehr aufdringlich wie vordem. Un- serem Zimmer geht es wie der Hexenküche, in der die Lemuren ihren Spuk treiben, aber beim Eintritt des Meisters mit eingerollten Schwänzen in die Ecken fliehen. Dafür aber brennt im dämmrig gewordenen Kaum â mit einem Male werden wir gewahr, daà unser Zimmer Raum besitzt â ein Licht, eine atemschöpfende, züngelnde und nervös vibrie- rende, wie ein bunter Schmetterling in der Luft schwebende Flamme. * Und wie jedes lebende Geschöpf den Raum, in dem es sich befindet, belebt, so gewinnen auch im Schein der leben- digen Kerze die toten Dingo das Leben wieder, das unsere Maschinen ihnen ausgepreÃt und abgehobelt. Das Holz der Möbel ist keine glattpolierte Fläche mehr, sondern atmet wieder Waldesluft und den Ruch des Mooses. Das weiÃe Tuch ist wie gefallener Schnee, die Kurven der Tapete, die vorhin in der Helle gedruckte Schlangenlinien waren, wachsen wie rankender Wein und wuchernder Hopfen zum Sims der Decke empor, und die Schatten â welch ein Glück, es sind wieder Schatten im Zimmer â sind nicht mehr scharf und steif wie mit dem Lineal gezogen, sondern weich verwaschen und bewegen sich wie hängende Fahnen im Abendwind, und das Licht, das milde, gelbe Mond- scheinlicht der flackernden Kerze flutet gegen sie wie das Meer mit leichtem Wellengeplätscher gegen den Land des Gestades. Hast du schon einmal vor einem Jahrzeitlicht gesessen? Da schwimmt auf einem braunen See von Oel ein kleines Floà für Licht, ein Totenschiff lein wie die illuminierten Barken, die die poeti- schen, noch nicht entseelten Völker des Ostens mit klingenden Glöckchen und kleinen Opferflämmchen für die Toten auf den nächtlichen Flüssen treiben lassen. Wenn man zur Mitter- nachtsstunde in ein Zimmer tritt, in dem das Jahrzeltlichtchen auf dem Oole schwimmt â ist's nicht, als sei . es die Seele des Toten selber, die da als kleines Flämmchen schwebt? Ist's nicht, wenn wir ins Dunkle, ach so leere Dunkle schauen, als sähen uns die Augen der Verstorbenen an, als riefe uns eine liebe Stimme aus der Stille der Nacht? Und wenn wir im trüben ViertelHcht zum Bilde an der Wand emporschauen, ist's nicht.
Text Appearing After Image:
Ghanukka-Lampe aus Marokko (17. Jhdt.) MessingguB. Interessante Säge-Bohrerarbeit in sehr feiner Ausführung. Das Ganze be- steht aus einigen Stücken. Die stilisierten Figuren und die Arabesken verdienen besondere Beaditung. (Sammlung Dr. Tidio, Jerusalem.) als regte sich die blasse Hand und wollte aus dem Rahmen greifen und sich wieder auf unseren Scheitel legen, und wir würden wieder Kinder und wir seien wieder â daheim. Denn nur das Kind ist ja daheim, wir Erwachsenen sind immer in der Fremde. Freuet euch, daà ihr eine Religion besitzt, die euch heiÃt, in diesen trübsten Wintertagen einen Leuchter aufzustellen. Zündet die Menorah an, dieses Jahrzeitlicht für die Helden, die unter Judas Makkabäus kämpften. Ohne sie wäret ihr Syrersklaven geworden, Götzendiener jener Zeit und würdet heute als Fellachen in irgendeinem eingegrabenen Lehmdorf des syrischen Karstes hausen. Denkt beim Schein der Kerzen, was ihr wollt, fromm oder frei, an Gott oder die Natur, an Vergangenheit oder Gegenwart, Judentum oder Menschheit, an Zion oder an Manhattan, denkt, was ihr wollt, aber zündet eine Kerze an und ihr werdet fühlen, daà von einem Licht, das trinkt und atmet, wärmt und flackert und stirbt wie das Leben selbst, daà von einem solchen lebendigen Licht ein Zauber ausgeht. Wie das Wachs, so wird die Seele: warm und weich und schmilzt, und alles HäÃliche und Harte an und in un» träufelt nieder. Zündet eine Kerze an und fühlt, daà jedes Licht, zur Dämmerstunde in einem Haus entzündet, ein Wun- derlicht ist wie jenes, das die Makkabäer in den Ruinen der Z ionsfeste fanden, und daà jedes Zimmer, in dem man zu einem heiligen Zwecke eine Kerze ent- zündet, ein neu geweihter Tempel wird. Und im Schein der Kerze Kinder, Träumer, Dichter geworden, erhebet euch mit mir und schaut die Erde unter unsl Da rollt der Globus. Die eine Hälfte ist von der Sonne be- schienen, dort ist Tag, die andere Hälfte liegt im Schatten, dort ist Nacht. Und langsam rollen die Meere, rollen die Kontinente aus der hellen Hälfte in den Nachtschatten hinüber. Und sobald ein Land ins Dunkle ge- 'â â â (_'⢠' glitten, leuchten in ihm Fünkchen auf, Tausende und Hunderttausende, das sind die Chanukka-Lichter, die die Juden entzünden, das sind die Jahr- zeitlichter für die Helden der Ver- gangenheit, eine Welt-Hlumination von Jerusalem nach Rom und von Moskau bis Paris und von New York '^ -T ^\ bis nach San Franzisko und über Bombay und Bagdad zurück nach Zion, ein Fackelzug, der acht Tage lang in unaufhörlichem Zuge singend über die Quadranten des Erdballs wandert. In dieser Woche ist der Planet mit Sternen besät â laÃ' auch du dein Haus nicht dunkel, lösche dich nicht aus, aus der Gemeinschaft der Leuchtenden. V "v**. I I I

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  • booksubject:Natural_history
  • bookcontributor:Leo_Baeck_Institute_Archives
  • booksponsor:Leo_Baeck_Institute_Archives
  • bookleafnumber:157
  • bookcollection:LeoBaeckInstitute
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  • BHL Collection
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6 August 2015

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10 August 2015

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