Category:Fritz Hühnl

Deutsch: Fritz (Friedrich) Hühnl (* 12. Juni 1875 in Turn; † 17. Mai 1943 in Teplitz) war ein österreichischer, deutsch-böhmischer Architekt. Er absolvierte von 1893 bis 1896 die Staatsgewerbeschule in Reichenberg (Liberec) und wirkte danach als selbstständiger Architekt in Turn, heute ein Stadtteil von Teplice. Hier wurde er später auch Stadtarchitekt. Er ließ sich zunächst von der Architektur der Dresdner Architekten Schilling & Graebner inspirieren. Für die von ihm entworfenen Stadthäuser übernahm er den Heimatstil bzw. Nürnberger Stil. Sein Ziel war aus der Stadt Turn ein „Klein-Nürnberg“ zu machen. Seine Bauten wiesen Stuckverzierungen auf und trugen Namen, die die Geschichte des evangelischen Glaubens, die germanischen Mythen und die Geschichte der Turnerbewegung widerspiegeln sollten. Im Jahr 1899 konvertierte Hühnl zum evangelischen Glauben. Im Schuljahr 1918/19 war er Assistent bei Leopold Bauer an der Spezialschule für Architektur der Akademie der Bildenden Künste Wien. Nach dem Ersten Weltkrieg zeigten seine Entwürfe modernisierte Formen, aber in den 1920er Jahren hatte er an Einfluss verloren.

Literatur: Hanzlík, Jan; Zajoncová, Jana; Hájková, Lenka: Teplice – Architektura moderní doby. 1860–2000 (Teplitz: Architektur der modernen Zeit. 1860–2000). Národní památkový ústav, ÚOP Ústí nad Labem, 2016, S. 79–81 und 330, ISBN 978-80-85036-66-4.
Seine wichtigsten Bauten in Turn aus den Jahren 1903–1912 waren die Stadthäuser

• Haus „Huttenhaus“ (1903)
• Haus „Friesen und Körner“ (1904)
• Haus „Guts Muths“ (1904)
• Haus „Jahnburg“ von Fritz Hühnl (1904)
• Haus „Reichstag zu Worms“ (1905)
• Haus „Donarseck“ von Fritz Hühnl (1906)
• Haus „Wittenberg-Eisenach“ (1906)
• Haus „Lotsenblick“ (1907) mit Anklängen an des Rathaus Wernigerode
• Haus „Zur Linde“ (1910–1912)
• Haus „Walter von der Vogelweide“,

die bis auf das Haus „Asgard“ in den 1970er Jahren zerstört wurden.